Selber einmal einen Science Fiction Film im großen Stil zu drehen ist für viele Filmemacher ein großer aber ewiger Traum. Mit seiner Leidenschaft für die alten Star Wars Filme stellte er mit dem Filmverein Pellicula, einem schnellwachsenden unabhängigen Team und viel Leidenschaft das Projekt “Regrets of the Past” auf die Beine. Ein Fanfilm, dessen Handlung zwischen den neuen und den alten Teilen der “Star Wars” Filme statt findet, wurde erschaffen.
geschriebenes Interview mit Bernhard Weber (Regie & Produktion)
– Woher kam die Idee zum Film “Regrets of the Past” ?
Die Idee wurde, wie viele gute Ideen, nach einigen Bieren auf einer Party mit befreundeten Filmemachern geboren. Wobei ich sagen muss, dass mich das Thema schon interessiert seit dem ich mich mit Postproduktion beschäftige, also seit meiner SAE Ausbildung. Schließlich waren die Star Wars Filme mit ein Grund warum ich eine Ausbildung in dieser Branche machen wollte.
– Wo habt ihr gedreht und warum gerade im deutschsprachigen Raum?
Nachdem wir über ein Jahr nach den perfekten Dreh-Locations für den Film gesucht hatten, fanden wir diese schließlich in Wien (Universität, Oberlaa, Viennaflight), Vorarlberg, Retz, Mödling und im Waldviertel.
Wir haben „Regrets“ bewusst ausschließlich in Österreich gedreht, da wir eben einen Star Wars Film „made in Austria“ machen wollten. Wir gehen davon aus, dass er ein internationales Publikum haben wird und diesem wollen wir auch Österreich als potentielles Film-(Location)-Land präsentieren. Wir hatten kaum Probleme oder Schwierigkeiten mit unseren Dreh-Locations. Das Projekt wurde überall gut aufgenommen und Drehgenehmigungen hatten wir eigentlich immer sehr schnell.
– Woher kam die nötige Unterstützung zur Umsetzung?
So ein Projekt ohne nennenswertem Budget auf die Beine zu stellen ist natürlich nicht einfach und wäre ohne die Unterstützung sehr vieler Personen nicht möglich gewesen. Das fängt bei ermäßigten Leihgebühren unseres Equipmentverleihs (Ernst Dangl GmbH) an, geht über all jene, die uns mit den Drehgenehmigungen geholfen haben bis hin zu den Fans, die unseren Film unterstützen. Jedoch das Ausschlaggebende, der Punkt ohne den wir nichts in diesem Ausmaß verwirklichen hätten können, ist die unglaubliche Crew, die in ihrer Freizeit gänzlich unentgeltlich an dem Projekt arbeitet und ihr Herzblut investiert.
– Wie hat sich die Crew und Schauspieler auf die Dreharbeiten vorbereiten können?
„Schaut euch Star Wars an. Die alten Teile.“ Das war eine Vorgabe, die ich der Crew und den Schauspielern von Anfang an mitgegeben habe 🙂
Wir legen viel Wert darauf uns am Stil und der Stimmung der original Trilogie zu halten. Die Schauspieler, also die meisten von ihnen, hatten zudem einen strengen Trainingsplan.
Bereits ein Jahr vor Drehbeginn stand regelmäßiges „Lightsaber-Kampf-Training“ am Programm. Daniel Trauner, unser Kampfchoreograf (und auch Darsteller) hat da das Beste aus allen herausgeholt.
– Mit welchem technischen Equipment wurde gearbeitet?
Wir drehen auf einer RED Epic. Sämtliches restliche Equipment ist Standard und wurde für die einzelnen Drehblöcke angemietet.
– Aus wie vielen Mitarbeitern bestand das gesamte Set?
Das gesamte Team besteht mittlerweile aus über 80 Leuten. Am Set sind dann in der Regel jeweils um die 30 gleichzeitig im Einsatz.
In der Pre-Production haben wir mit etwa 15 Leuten begonnen. Die Zahl ist aber rasch gestiegen.
– Was war eure größte Herausforderungen?
Die größte Herausforderung ist bzw. war es eine Team von so vielen 80 Leuten zu koordinieren.
Gerade bei so einem Projekt, an dem alle unentgeltlich in ihrer Freizeit arbeiten, ist es sehr schwer Drehtermine zu finden an denen alle benötigten Cast und Crew Mitglieder gleichzeitig Zeit haben. Natürlich geht hier der eigentliche Brot-Job vor. Aus diesem Grund haben sich auch die Dreharbeiten etwas verzögert und gingen schließlich über 2 Jahre.
Dazu kommt, dass während der Produktion meine Mutter gestorben ist und mir kurz darauf auch noch Hautkrebs diagnostiziert wurde. Das hat natürlich den Zeitplan noch einmal durcheinander geworfen. Nach den ganzen Strapazen war es aber schön sich wieder mit dem Projekt beschäftigen zu können und hat mir persönlich sehr viel Kraft gegeben.
Allein die Crew zu erleben, die sich nach einem Jahr Pause zum ersten Mal wieder für den nächsten Drehblock trifft und die gesamte Stimmung wundervoll familiär ist war ein schönes Erlebnis.
Bei den eigentlichen Drehs gab es dank der guten Vorplanung eigentlich selten nennenswerte Probleme…. Eine lustige Anekdote gibt es da doch noch.
Man stelle sich 5 Produktions-Autos, mit Wiener Kennzeichen, vor, die in Vorarlberg auf einer steilen Waldstraße stecken bleiben und vom hiesigen Bauern mit seinem Traktor geborgen werden müssen. Das Ganze war so absurd, dass es aber eigentlich eine meiner lieblings Erinnerungen ist. Die angesetzte Szene mussten wir jedoch ausfallen lassen 🙂
– Was wollt ihr mit dem Film erreichen?
Unser Ziel ist es, einen sehr guten und professionellen Star Wars Fan-Film zu produzieren und damit auch international Aufsehen zu erregen. Einerseits wollen wir Österreich als Filmland präsentieren und andererseits schaut ja vielleicht für das einen oder anderen Cast oder Crew Mitglied ein netter Job heraus. Aus diesem Grund dient der Film natürlich auch als Showreal für alle Beteiligten. Mit dem Projekt dürfen wir keinen Gewinn erwirtschaften. Aus diesem Grund wird der Film auch gratis im Internet angeboten werden.
– Kann man euch noch unterstützen?
Ja, klar! Zum Beispiel auf unserer Facebook Seite kann man sich über diverse Neuigkeiten up-to-date halten. Außerdem suchen wir für die Post Production noch talentierte Unterstützung. Wer dabei sein will, schreibt uns am besten ein Email unter office@pellicula.org.
_____________________________
Bernhard Weber
SAE Digital Film Alumni, gründete 2004 Filmverein Pellicula
Regie, Produktion, Postproduktion
1 Comment
Sehr geehrter Herr Weber,
mein Name ist Herbert Schenner, ich veranstalte seit 2014 die Comic Con Vienna in der MGC Messe Wien.
Ich lade Sie zu unserem SciFi Special ein, ihren Star Wars Fanfilm Regrets of the Past am 11.09.2016 in einem der Nebensäle der MGC Messe interessierten Besuchern vorzuführen.
Mit freundlichen Grüßen
Herbert Schenner
Veranstalter