Meet SAE Alumni Vienna – Jens Kuczwara, BA Interactive Animation

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Ständiges Üben und die Leidenschaft zur eigenen Arbeit haben Jens voran getrieben. Das Hobby zum Beruf machen stand im Vordergrund und das setzt Jens auch gekonnt in seiner jetzigen Arbeit um. Als 2D Illustrator erzählt er über seine Entwicklung und gibt uns einen Einblick was es heisst seine Kunst beruflich umzusetzen.

geschriebenes Interview mit Jens Kuczwara

  • Wie bist du zur SAE gekommen?
    Ich habe schon zu Schulzeiten immer gezeichnet und wollte nach der Matura etwas im kreativ-künstlerischen Bereich machen. Nach einem missglückten Aufnahmegespräch auf der Angewandten, musste ich ein Jahr zeitlich mit Kunstgeschichte auf der Hauptuni Wien überbrücken.  Ich hatte schon, von dem damals noch recht neuen Game Design Studium am SAE Wien gehört, schloss es aber noch aus finanziellen Gründen zu diesem Zeitpunkt aus. Nach einem Jahr Hauptuni war mir klar, dass ich viel praxisorientierter studieren wollen würde. Meine, seit Kindheitstagen andauernde Begeisterung für Videospiele, tat sein Übriges und so meldete ich mich 2009 für den Game Design Kurs an.
  • Wie hast du die Zeit auf der SAE Wien verbracht?
    Vor dem Computer. Ich habe sehr viel Zeit in das Studium investiert, und da ich nebenbei in einer Bar gejobbt habe, blieb nicht viel Zeit für anderes. Ich hatte aber auch nicht das Gefühl, dass mir etwas entgangen wäre, ich bin ja täglich mehr oder weniger meinem Hobby nachgegangen. Ab da war mir klar, dass ich das auch einmal beruflich machen muss.
photo by Jens Kuczwar

Jens Kuczwara

 

  • Was waren deine Ziele und wie haben sich diese während der Zeit verändert?
    Trotz meines zeichnerischen Backgrounds wollte ich mit Beginn des Studiums voll in den 3D Modeling Bereich gehen. Character Design hat mich immer am meisten interessiert. Im Laufe der Ausbildung habe ich aber wieder zu meinen Wurzeln gefunden und gemerkt, dass sich diese im Games-Bereich gut einsetzen lassen – ich die Qualität meiner Arbeit aber steigern muss. Von diesem Zeitpunkt an habe ich mich das restliche Studium voll auf 2D/Digital Art konzentriert und mich versucht zu spezialisieren.
    Nach meinem BA habe ich eine Ausbildung für Entertainment Design in Los Angeles gemacht, hier habe ich einen echten Eindruck bekommen, auf was für einem Niveau international gearbeitet wird. Das öffnet einem schon die Augen.
  • Wie konntest du deine Ausbildung in deine jetzige Situation umsetzen?
    Die Erkenntnis, welcher Bereich in der Spielebranche mich am meisten interessiert und vor allem, wo meine Stärken liegen, hat meinen Werdegang maßgeblich beeinflusst. Neben den praktischen Skills war es wichtig zu verstehen, dass in dieser Branche kontinuierliche Weiterentwicklung und das Dazulernen unerlässlich sind. Den Stress den man in der kurzen Studienzeit hat, vom kompletten Anfänger zur Industriereife zu kommen, hat man beruflich nachher genauso. Plötzlich bist du am Markt und musst dich mit unglaublich talentierten Vollprofis messen. Das kann schon einschüchternd sein. Deshalb versuche ich jeden Tag auch privat viel zu zeichnen und immer besser zu werden. Den Biss hierfür habe ich bestimmt aus meiner Studienzeit, ebenso wie mit Kritik an der eigenen Arbeit umgehen zu können.
  • Was machst du zur Zeit?
    Ich bin seit einem Jahr freiberuflicher Illustrator und Concept Artist, mit einem Fokus auf Serious Games für Kinder. Nebenbei bin ich Co-Founder von zwei Firmen. Die eine im Social Gaming Bereich, die andere entwickelt ein Mobile Game. Des Weiteren darf ich meine Erfahrungen und Skills in einem Concept Art Unterricht an SAE Studenten weitergeben.
  • Welche Aspekte deiner Arbeit empfindest du als extrem wichtig?
    Neben den praktischen Fähigkeiten, die einfach ein gewisses Level haben müssen, die Social Skills. Bei den Serious Games an denen ich mitarbeite, habe ich mit vielen Leuten aus den unterschiedlichsten Branchen zu tun, von Psychologen und  Ärzten über Pädagogen und wissenschaftlichen Mitarbeitern. Alle sind in ihren Bereichen Profis und wollen natürlich so viel wie möglich in das Projekt einbringen -manchmal aber auch nicht umsetzbare Ideen. Hier sind gute Kommunikation und Teamfähigkeit gefragt.
    Ich glaube ich habe auch schon den einen oder anderen Job bekommen, weil ich dem Kunden einfach sympathisch war.

“Ehrlichkeit und Kompetenz auszustrahlen ist wirklich wichtig”

Comic Character Design by Jens Ka Kuczwara

  • Ratschlag an angehende Game Studenten/ Kollegen?
    So viel wie möglich aus dem Studium rausholen. Die Zeit vergeht schnell und dann ist man plötzlich am Markt und hat die früheren Vorbilder als direkte oder indirkete Konkurrenz. Ständig an den eigenen Skills arbeiten und auch in andere Bereiche reinschauen. Nicht in der eigenen Welt leben sondern früh netzwerken, in der österreichischen Branche kennt jeder jeden. Keine unrealistischen Erwartungen haben, aber sich auch niemals unter dem Wert verkaufen.
    Wenn man eine Karriere im Ausland plant, sollte man den BA anhängen, viele Studios, vor allem im englischen Raum, setzen den voraus. Generell sollte man keine Angst vor einer Zeit im Ausland haben.
    Man muss sich bewusst sein, dass neben der Ausbildung die Qualität der Arbeit ausschlaggebend für den Erfolg ist. Hohe Qualität erreicht man eben nur durch jahrelange Übung. Als Artist (egal ob 2D oder 3D) bekommst du aus drei Gründen einen Job: Du bist der schnellste, du bist der beste, oder du bist der billigste. Du willst niemals letzteres sein.
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