Joanna Gypser, Digital Film Absolventin des SAE Institute Köln, erhielt auf dem 3. Emigra Festival in Polen eine Auszeichnung für ihre Abschlussproduktion „Godzina W“, eine historische Dokumentation über den Warschauer Aufstand 1944.
Das Filmfestival für Filme von Emigranten aus/in aller Welt (Polen im Ausland oder Immigranten in Polen), fand vom 23.-25.10.2015 in Warschau statt. Die Jury setzte sich aus bekannten Personen der Filmbranche aus allen Fachbereichen zusammen (Regisseure, Cutter, Filmkomponisten, Schauspieler etc.) und unter den Sponsoren und Schirmherren des Festivals befanden sich das polnische Außenministerium, TV Polonia u.v.m.
„Godzina W“ ist eine historische Dokumentation, welche sich mit dem Warschauer Aufstand 1944 beschäftigt. Dabei wurden Teile der Dokumentation in Deutschland, mit deutschen Schauspielern gedreht, und Teile in Warschau, z.T mit Zeitzeugen-Berichten und mit der freundlichen Unterstützung des „Muzeum Powstania Warszawskiego“, die mir erlaubt haben, in den Kanal-Attrappen des Museums zu filmen.”
Joanna Gypser wurde in Warschau geboren, verließ Polen im Alter von drei Jahren und zog mit ihrer Familie nach Köln. Joanna besaß weiterhin einen starken Bezug zu Polen und wuchs zweisprachig auf. Durch ihre Großmutter Anna Gerlach, die im Alter von 24 Jahren den Warschauer Aufstand erlebt und als Sanitäterin in der Abteilung “Baszta” teilgenommen hatte, erhielt Joanna detaillierte Einblicke in die Geschichte des Aufstandes. Nach dem Tod Anna Gerlachs im Jahr 2014 entstand so auch Joannas Idee, ihre Abschlussproduktion diesem Thema und ihrer Großmutter zu widmen.
Die Dreharbeiten zur Dokumentation fanden im Winter 2014 sowohl in Deutschland als auch in Polen statt. Alle oberirdischen Szenen des Reenactment Teils entstanden dabei in Deutschland, wohingegen die Kanal-Szenen in den Kanal-Nachbauten des Museums “Muzeum Powstania Warszawskiego” in Warschau gedreht wurden. Alle weiteren Außenaufnahmen sowie die Interviews entstanden ebenfalls in Warschau. Die Wohnung “Na Grażyny”, in der Teile der Interviews stattfanden, war dabei auch ein Originalschauplatz, da die Familie Gerlach zur Zeit des Aufstandes Eigentümer des Hauses gewesen war und auch dort gelebt hatte.
In diesem Jahr findet die vierte Edition des Festivals statt und für 2016 ist geplant, auch in Berlin eine Vorführung der EMIGRA Filme zu realisieren