Life After SAE – Sounddesign | SoundFX | Post-Production | Audio-Restauration

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Wir haben mit Saro, SAE Institute Stuttgart Absolvent und Gründer der Firma SoundBits, u.a. über seinen Werdegang, über Sounddesign, Herausforderungen im Job und über das SAE Institute gesprochen und ihn nach Tipps für Studenten gefragt.

Fotos und Video von Tobias Mochel, auf facebook unter:  Ohokay

Foto_Saro_Klein

Mein Interesse für Audio-Technik und Musikproduktion wurde bereits im Jahr 2000 geweckt. Ich machte meine ersten Gehversuche mit Musikproduktion; probierte viel aus. Ich arbeitete mich immer weiter in die Materie ein; machte viele Fehler. Gute Fehler! Alles Ersparte wurde in (ständig wechselnde) Audio Technik investiert, der Führerschein musste warten 🙂 Bereits 2003 fasste ich den Entschluss, das professionell zu machen.

Nach dem erfolgreichen Abschluss von 2(!) Studiengängen (Creative Media Diploma (2004) und Audio Engineering Diploma (2006)) am SAE Institute Stuttgart verbrachte ich einige Zeit als Supervisor am SAE Institute Stuttgart. Parallel machte ich Mixing und Live Jobs und etliche Produktionen mit “Reimstoff” (später “RTR TecRap”).

2009 begann ich damit, erste Unterrichte zu übernehmen. Anfangs die Kurzkurse “Electronic Music Production” und “Home Studio Recording” später einige  Diploma-Unterrichte (Grundlagen Audio-Produktion und Digitale Audio Technik, Midi, Sequencing (Cubase, Logic, Live, Studio One), DAW (Pro Tools), Post Produktion (Nuendo, Pro Tools), Vertonung, Effektkunde, Klangsynthese, Sampling). Einige davon unterrichte noch heute. Parallel baute ich langsam mein Business auf.

Wie kamst Du auf die Idee, Dich aufs Geräuschemachen zu spezialisieren? 

Ich interessierte mich eigentlich schon immer mehr für abgefahrene Sound. Auch bei der Musik Produktion. Es ging immer mehr um Sound Design, als um die eigentliche Komposition. Natürliche Instrumente fand ich schon immer eher langweilig, es sei denn sie wurden auf irgend eine Art missbraucht. Besonders Musik anderer aufnehmen und mischen, fand ich immer eher langweilig.

Vor allem die Klang-Ästhetik von SciFi und Fantasy Filmen hatte es mir schon immer angetan. Besonders Waffen, Impacts, Explosionen, Trailer Sounds und Whooshes haben mich schon immer wahnsinnig begeistert.

Als ich dann die ersten Clips vertont hatte, zog es mich immer mehr in Richtung Sound Design / Sound Editing, da man sich da wesentlich kreativer ausleben kann. Aber auch das retten missglückter O-Ton Aufnahmen durch Audio-Restauration macht mir Spaß.

So richtig los ging es dann 2010, als ich im Alleingang dem full Feature Film “Bela Kiss: Prologue” vertonte. Auch hierbei lernte ich auch tolle und inspirierende Menschen kennen. Das gesamte Sound Editing/Design machte ich bei mir im Studio in Stuttgart, Die Vormischung dann in den “Bauer Studios” und die Kinomischung dann in den “Anixe Studios” in Mannheim.

Irgendwann hatte ich dann die Idee einen eigene Sound Effects Library auf zu nehmen. Dies tat ich auch wobei mich viele ehemalige SAE Studenten mit ihren Stimmen unterstützten. Da ich bereits einen Kontakt zu “Sound Ideas” (CA) und “Samplephonics” (UK) für SAE Deals hergestellt hatte, schickte ich denen ein paar Sounds, die waren begeistert und wir machten einen Deal (natürlich non exklusiv). Das motivierte mich am Ball zu bleiben. Nach und nach wuchs mein Sortiment auf knapp 50 libraries, die teils über meinen eigenen Shop (www.soundbits.de/shop) und viele internationale Distributoren verkauft wird und teils exklusiv für andere Produziert wurden.

Was macht Dir an Deiner Arbeit am meisten Spaß?

So ziemlich alle Bereiche, bzw. die Abwechslung die aus den verschiedenen Tätigkeiten resultiert. Es ist ja nicht nur reines Sound Design. Es ist zum einen Recording an meist interessanten und skurrilen Orten, das oft guerrilla-mäßig abläuft. Die unterschiedlichsten Menschen, die man trifft und mein daraus entstandenes internationales, professionelles Netzwerk. Firmenkollaborationen mit Herstellern und Vertrieben. Unterrichten. Workshops. Video-Drehs. Audio_Restauration. Sound Editing / Design für Image-Clips und Film, Musik Produktion/Mischung. Verschiedenste Studios. Und natürlich das Erstellen der SoundBits Sound Effects Libraries.

Was ist die größte Herausforderung?

Das Zeitmanagement und die Koordination zwischen den verschiedenen Tätigkeiten. Das technische und Kreative sowie die Eigenmotivation sind eher kein Problem, da es sich für mich genau so gut anfühlt, nachts Sounds zu editieren, wie z.B. Video-Spiele zu zocken. Auch das ständige lernen neuer Tools, Software und Workflows bereitet mir Freude. Ich versuche ständig alle Abläufe zu optimieren

Das einzige, das wirklich nervt, ist das eintragen der Sound-FX-Metadaten 😀

Welcher Sound war bis jetzt am Schwierigsten/Skurrilsten umzusetzen?

Mmhh, mir eine Antwort auf diese Frage zu überlegen bzw. auszudenken ist wahrscheinlich schwieriger, als die Erstellung jedes Sounds in meiner bisherigen Laufbahn 🙂 Es ist ganz unterschiedlich: Es kann z.B. sein, dass je weiter entfernt von der Realität ein zu vertonendes Ding oder ein Vorgang ist, desto schwieriger ist es einen passenden Sound dafür zu finden. Es kann aber auch sein, dass es dadurch viel einfacher wird, da es (noch) dafür keine Referenz gibt. Auf der anderen Seite gibt es auch reale Events, die sehr schwierig zu vertonen sind. Besonders, wenn man nicht genau den passenden Sound in den eigenen oder gekauften Sound Effects findet. Mit der Erfahrung wachsen die Möglichkeiten, die man hat, um etwas den passenden, akustischen Anstrich zu geben.

Wofür hast Du schon Sounds erstellt?

Alles mögliche. Von einfachsten Image-Clips über Kurz- und Kino Filme, bis hin zu Auftragsarbeiten für andere Sound Designer in z.B. Großbritannien, Kanada, Australien und USA. Und natürlich meine eigenen Sound FX Bibliotheken. Wo genau meine Sounds, die ich verkaufe, landen, weiß ich oft gar nicht. Das Haupt-Klientel kommt aus UK, Japan und USA (z.B. “Warner Bros.” und “Blizzard”, um zwei Bekanntere zu nennen). Aber auch viele Sound Designer aus Europa und dem Rest der Welt mit beachtlichem Portfolio kaufen regelmäßig bei mir ein (man recherchiert natürlich gerne mal, wer da so einkauft ;)) Leider habe ich keinen Einblick in die Kunden-Datenbanken meiner Distributoren (z.B. “Sonniss”, “A Sound Effect”, Samplephonics oder “Pro Sound Effects”, uva.)

Hast Du Dich auf eine bestimmte Art von Sounds spezialisiert oder kann man sich mit allen Soundwünschen an Dich wenden?

Soundbits_logo_new_blackWofür SoundBits bekannt ist, sind sicherlich die Impacts, Whooshes und Transition Sounds. Prinzipiell kann man mich aber zu ziemlich jeden Sound-Wunsch kontaktieren. Von der “einfachen” Wald-Ambience bis hin zu komplexen, designten Sound-Konstrukten ist alles Dabei.

Schwieriger wird es ggf. (realistischen) Schusswaffen, ich mein, wir sind hier in Deutschland, da feuert man nicht einfach mal so ein Maschinengewehr oder Granatwerfer im Garten ab. Das ist dann eher was für die Sound-Menschen aus den USA (z.B. Frank Bry, Watson Wu oder Chuck Russom). Wobei meine Kollegen von “BOOM Library” und “Tonsturm” da auch imposantes in Petto haben.

Was gefällt Dir am SAE Institute besonders gut?

Das praxisorientierte Konzept. Wenn ich jetzt nochmal ein SAE Studium anfangen würde, verbrächte ich die gesamte Zeit an irgendwelchen Workstations, in den top ausgestatteten Studios oder draussen mit dem Filmton Equipment und würde so viel Wissen mitnehmen, wie nur möglich – auch fachbereichs-übergreifend. Das habe ich damals auch, allerdings habe ich Möglichkeiten spät erkannt 🙂

Genau das versuche ich bei aktuellen Studenten zu verhindern. Manche tun sich schwer, das Potential der praktischen Übungsmöglichkeiten zu erkennen und kommen fast nur zu den Theorievorlesungen und lernen dann für die Prüfungen. Wie man es aus der Schule gewohnt ist.

Aber die, die dieses Potential erkennen und all das Wissen des Staff und der Dozenten nutzen und viel Zeit mit dem Equipment verbringen und Projekte machen, die gehen als Top-Leute raus. Da gibt es immer wieder Leute, z.B. aus dem Audiobereich, für die ich blind meine Hand ins Feuer legen würde.

Nach einer Note fragt am Ende keiner ABER nach den Skills und dem Portfolio sehr wohl und genau das kann man am SAE Institute hervorragend aufbauen – wenn man es erkennt.

Hast Du einen Tipp für Audio Studenten?

Oh ja:

    1. Immer Bock auf den Job haben, bleibt hungrig und hört nie auf zu lernen.
    2. Nutzt die Zeit an eurem SAE-Campus fürs Üben-Üben-Üben und baut euer Portfolio und vor allem Erfahrung auf
    3. Beherrscht und kennt eure Werkzeuge
    4. Nur mindestens mit einem zweiten Standbein steht man sicher
    5. Immer freundlich sein
    6. Baut euch ein Netzwerk auf und nutzt die Social Media Kanäle
    7. Keine Angst vor Neuem haben und so selten, wie möglich “Nein” sagen…
    8. aber: nicht ausnutzen lassen
    9. 9-to-5 gibt’s nicht (und falls doch, ist es langweilig)
    10. Blickt über weit über den Tellerrand und werft auch einen Blick auf die anderen Fachbereiche
    11. Noch einen für die Filmer: selbst der beste Film ist wertlos ohne guten Ton 😉
    12. Kauft SoundBits Sound FX 😀  Es gibt übrigens einen SAE Deal: 50% für SAE Studenten und SAE Staff und 30% für SAE Alumni. Bei Interesse einfach eine Mail an info@soundbits.de mit einem entsprechenden Nachweis

      Soundbits_logo_new_black

 

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Du interessierst Dich für das Audio Engineering Studium am SAE Institute: —> Audio Engineering

 

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