After graduation, Ben went to Sydney to do a Bachelors de- gree, while I simply decided to stay in Berlin. That is, until the day my captain to be had an epiphany while sunbathing on the beach in Sydney. One evening, all of a sudden I received a mes- sage on Skype saying “My course lasts a year but my return ticket is only valid for nine months.” Why don’t we just sail to Germany? Initially induced by thoughts of economy (wind is free – jet is expensive), the idea grew over nearly a year and several more Skype conferences. During our studies we utilised every op- portunity to combine academic work with our own projects. “Sailing 101” would be difficult to pass off as coursework but we would at least find answers to questions of musical law ➤ Als zwei gewöhnliche Landratten in Berlin besuchten wir den selben Kurs AEDF508. Audio Engineering Degree Full- time May 2008. Ohne Bart und Ahnung lernten wir dort zwar keine Knoten, aber alles über Technik, die wir heute täglich benutzen. Regelmäßig verbrachten wir 60 Stunden pro Woche auf dem Campus, geschlafen wurde in der S-Bahn, und wenn es der Audio Head Instructor erlaubt hätte, am liebsten sogar nachts in den Studios. Nach einem Jahr hielten wir unser Dip- loma in den Händen, die Frau an meiner Seite war ich hingegen los. Was allerdings nicht ganz unpraktisch war, denn für Da- men haben wir an Bord jetzt sowieso keinen Platz. Unterdies machte sich Ben auf nach Sydney, um dort den Ba- chelor zu absolvieren. Ich blieb erst mal in Berlin. Bis zu dem Tag, an dem mein zukünftiger Kapitän am Strand von Sydney eine Eingebung hatte. Auf Skype kam plötzlich diese Nach- richt: „Mein Kurs dauert ein Jahr, doch das Rückflug Ticket verliert seine Gültigkeit bereits in neun Monaten.“ Warum segeln wir nicht einfach nach Deutschland? Zunächst von Gedanken der Sparsamkeit induziert (Wind kos- tet ja nichts – Kerosin dagegen viel), reifte die Idee über fast ein Jahr und etliche weitere Skype-Konferenzen. Während un- seres Studiums im Degree Level nutzten wir jede Möglichkeit, um die akademischen Aufgaben mit unserem Projekt zu ver- binden. Das „Ein mal Eins des Seemannes“ konnten wir zwar nur schwer als Hausarbeit verbuchen, aber immerhin fanden wir Antworten auf Fragen des Musikrechts oder Projektma- nagements. Denn unsere Mission soll uns nun über die Welt- meere führen, um zu zeigen, wozu die globale Sprache der Musik fähig ist. Unser Expedition Music Concept, will durch zeitlich und räumlich voneinander getrennten Aufnahmen das Genre „Welt- musik“ neu definieren. Mit Hilfe von mobiler Technik zeichnen wir Musiker aus unterschiedlichsten Ländern einzeln auf und lassen ihre Darbietungen erst in der Nachbearbeitung zusam- men erklingen. So wollen wir die Menschheit über politische, gesellschaftliche und kulturelle Grenzen hinweg in ihrer Musik vereinen. Natürlich können die Daheimgebliebenen an unser musikalischen Entdeckung der Ozeane teilhaben. Über Face- book und Vimeo sind unsere Aufnahmen zu hören, und wir füh- ren (B)Logbuch. Derzeit sind wir auf der Suche nach Partnern und Spon- soren. Auf Kickstarter.com sammeln wir für ein neues Segel. Das 35 Jahre alte „Groß“ hat in einem Sturm vor der Küste Papua Neuguineas erheblich gelitten und ähnelt zunehmend einem Schweizer Käse. HD-Videobearbeitung erfordert mit unserem dreijährigen Laptop viel Geduld, und bis jetzt hat ➤ Recording session with George in Honiara on the Solomon Islands Recording a song with Antherese and her friends in her backyard “People at home can also take part in our musical discovery of the ocean. Our recordings can be found on Facebook and Vimeo and we have a (b)log book.” 018018 COVER STORY // SAILING CONDUCTORS